brücken.festival 2024 #Wir
„In Zeiten der Individualisierung und der Ich-AGs fragen und suchen wir nach dem, was uns verbindet: Was macht aus Einzelnen ein Wir? Wer gehört dazu? Warum? Warum nicht? Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft, Verein… Wo beginnt unser Wir? Und wo endet es? Was ist der Kitt einer Gruppe, einer Gesellschaft? Was schaffen wir gemeinsam, was ein einzelner nicht vermag? Wieviel WIR verträgt mein ICH? Und für wieviel ICH ist Platz in einem WIR?
Mitmach-Angebote IM VORFELD
Seit Ende Februar bis kurz vor dem brücken.festival gab es in den WIR-Werkstätten und WIR-Cafés Gelegenheit, sich mit dem Thema „WIR“ auseinanderzusetzen und es zu erleben:
beim Handwerken
Unter Anleitung der Eichgrabner Künstlerinnen Irene und Christine Hohenbüchler ließen Kinder im Alter von 8-12 Jahren die sogenannten WirWesen entstehen – Skulpturen aus Holz, die die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegeln, in der wir leben und die wir sind.
Bericht von Irene und Christine Hohenbüchler:
WirWesen
Kann man das WIR überhaupt beschreiben? Was bedeutet das es? Gibt es ein WIR, ein ZUSAMMEN, auch wenn man sich nicht wirklich gut kennt? Und wie kann dann so ein WirWesen aussehen? Ist’s ein Mensch, ein Tier oder ganz was anderes? Das haben sich 16 Kinder gefragt und sind beherzt zu Werke gegangen: Am ersten Tag wurde mit dem Stift gezeichnet. Dann wurden aus dünnen Papierstreifen dreidimensionale Modelle gefertigt. Die Papierstreifen dienten als Abstraktionshilfe, und es war erstaunlich, wie die Kinder es geschafft haben, ihre jeweiligen gezeichneten Wesen in die Dreidimensionalität zu bringen. Eine kleine Erklärung und schon haben sie geschnitten, geklebt und bei der Arbeit viel erzählt. Viele Kinder haben sich untereinander nicht gekannt und dennoch ist eine intensive Arbeitsatmosphäre entstanden.
An zwei weiteren Tagen wurde gesägt, geschraubt, gemessen und sie nahmen immer mehr Forma an, diese speziellen Gestalten aus Holzlatten.
Mit der Hilfe von jeweils zwei zusätzlichen Helfern und Helferinnen, drei Akku-Bohrmaschinen, einer Stichsäge und den vielen Kinderhänden ist das WIR-Ensemble gewachsen: Ein Herz, ein Hund, ein WIR-Kind mit Maus, ein spezieller Vogel mit Ringelschwanz, ein Hase mit Brille, eine Biene, ein Engel und noch einiges mehr.
Alle Skulpturen sind in ihrer Formensprache individuell und aus einem intuitiven Arbeitsprozess heraus kreiert worden. Und jedes einzelne WirWesen drückt das WIR aus, das wir beim gemeinsamen Arbeiten erlebt haben.
WIR SAGEN DANKE
Allen Kindern – Arifchan, Constantin, Delin, Hanna, Ines, Johanna, Lara, Larin, Lena, Louisa, Maximilian, Musse, Noemia, Paulina, Said und Simon.
Den erwachsenen Helfer*innen: Eli, Michele, Stephan und Willi sowie Pfarrer Willi Schuh, dass wir die Wiese rund um die Kirche für unsere Ausstellung benützen dürfen. Hier haben die WirWesen für einige Zeit nun ihren Platz gefunden.
…beim Singen
Miteinander singen befreit und verbindet, ist gesund und macht glücklich. Beim WirGesang konnten sich Jung und Alt, Klein und Groß davon überzeugen. „Oide und neiche Hadern“. Mit Hermann Platzer
… beim Quilten
Nähfreudige Menschen stellten gemeinsam mit Lisi Alberer, Gabi Hochkircher und Brigitte Ammer-Weis an drei Abenden den sog. „WirQuilt“ her – ein wunderschönes Gemeinschaftswerk, in dem die Handschrift jeder und jedes einzelnen sichtbar ist.
… beim Kochen
Viele Köche … verderben keineswegs den Brei, sondern zaubern eine köstliche WirSpeise. Das bewiesen an 2 Terminen jeweils 10 Köchinnen und Köche, die das asiatische bzw. mexikanische Gericht mit jeweils 10 Gästen zubereiteten. Danke Hanni Krieger, Monika Hammerschick und Georg Schinagl für Idee, Vorbereitung und Durchführung
oder in einem WIR-Café
Es fanden sich 6 Gastgeber, die Menschen zu sich einluden, die sie und die einander wenig bis gar nicht kannten. Bei Kaffee, Tee und einem WIR-Striezel der Bäckerei Rothwangl kamen sie ins Gespräch und lernten einander kennen. Ein erbaulicher, feiner Nachmittag für alle Beteiligten.
***
In einem Video haben wir alle diese WIR- Momente festgehalten:
PROGRAMM / FOTOS vom 4. + 5. MAI
Samstag, 4. Mai
YOU’RE THE VOICE
exploring singer/songwriters
WIR alle haben unsere Geschichten zu erzählen. WIR alle können Veränderungen herbeiführen und eine Stimme für Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit sein. Aus dieser Überzeugung heraus setzt sich das Vocalensemble INNPULS im aktuellen Konzertprogramm mit den Geschichten von Singer/Songwritern auseinander und ermutigt das Publikum, die Dinge auch mal anders zu sehen, als sie oft scheinen.
Vokalensemble INNPULS
Leitung: Martin Rothauer – Kleeberger
ANNELIES
Das Tagebuch der Anne Frank
vertont für Sopran, Chor und Instrumentalensemble
von James Whitbourn
:: mehr
Es singen, musizieren und dirigieren Studierende des Anton Bruckner Instituts der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien / mdw sowie Anna Hiemetsberger, Sopran
Gesamtleitung: Jordi Casals und Johannes Hiemetsberger
brücken.festival
ERÖFFNUNG
Mit dem fabelhaften Raino Rapottnig am Klavier und Puls4 Moderator Florian Danner, der durch den Abend führte. Interviews mit Menschen verschiedenen Alters, Gespräche und Impulse rund um das Thema „WIR„ u.a. mit
Oliver Lederer
ÖFB-Teamchef Österreich U19
Johannes Hiemetsberger
Dirigent und Chorleiter
Georg Ockermüller
Bürgermeister von Eichgraben und Unternehmer
Benno Kapelari
Dialogbegleiter und Lebensberater
brücken.festival
DIE NACHT
mit Konzerten und Performances:
EINIGSPÜT & DOBLIEBN
Nacht-Opening mit den Anzbacher Tanzgeigern
Iris Trefalt, Saverio Ruol Ruzzini, Georg Schmidt, Inga Lausecker, Tina Schmidt
EIN HAYDN-SPASS!
Haydns Streichquartett Opus 20 Nr. 4, auch bekannt als das „Sunrise“ Quartett, ist eine bemerkenswerte Komposition aus seiner frühen klassischen Periode. Es zeichnet sich durch seine melodische Finesse, dramatische Spannung und innovative Formgebung aus. Seit seiner Entstehung im Jahr 1772 bleibt es ein faszinierendes Beispiel für Haydns Genialität in der Kammermusik.
Es musiziert das Contrastrings Quartett:
Antonia Moschén, Fiore Despina Streit (Violine)
Maximilian Pammer (Viola)
Laura Deppe (Cello)
AS TIME STANDS STILL
Die Sehnsucht nach dem „WIR“ – ausgedrückt in der Sprache der Renaissance. Liebeslieder von John Dowland und anderes.
.Andreas Gamerith, Countertenor
Günter Schagerl, Barockcello
Hermann Platzer, Theorbe und Renaissancelaute
TENEBRĒSCERE
Ob als Strahl, Punkt oder Streuung, als Fläche, Gitter oder Figur – visuelle und akustische Qualitäten lassen eine klanglich-visuelle Gesamtarchitektur entstehen. Die Lichtquellen spannen sich von Kerzen über Lampen in allen Facetten bis hin zu Beamerlicht. Diese finden in den entwickelten Klängen und Klangfarben ihre (intuitive) Entsprechung. Ebenso finden auch die entstehenden Lichträume in ihrer Qualität ihren klanglichen Zwilling.
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Klang- und Lichtperformance
Saskia Bladt & Sophie von Arnim
Sonntag, 5. Mai
PETER UND DER WOLF
Ein musikalisches Märchen für Kinder von Sergej Prokofjew in der Bearbeitung für Kammerorchester von Helmut Schmidinger
Jürgen Heigl, Sprecher
und das – eigens für dieses Konzert gegründete – brücken.ensemble:
Birgit Böhm, Flöte
Isabel Schüller, Oboe
Andreas Kafeder, Klarinette
Katherine Mandl, Fagott
Philipp Laher, Klavier
Emanuel Lipus, Schlagwerk
Florian Schönwiese, Violine
Susanne Handwerk, Violine
Iris Trefalt, Viola
Isabelle Eberhard, Violoncello
Paul Haselböck, Kontrabass
Johannes Hiemetsberger, Leitung